Der Traum ist aus, nach dem K.O. in der EL gegen Schalke konnten wir auch die Heimchance gegen Eintracht Frankfurt nicht nutzen und müssen uns nun nach dem Halbfinale aus dem DFB-Pokal verabschieden. Der Traum von Berlin ist leider mal wieder ausgeträumt.

Als wir in der Nacht gegen 3.30 Uhr endlich zu Hause waren, hatten wir wohl immer noch nicht diesen bitteren Abend verdaut. Dieses Aus hatte richtig wehgetan und eine heftig tiefe Wunde verursacht. Es war doch alles bereitet für das große Finale in Berlin! Aber nun standen wir mit leeren Händen da und konnten es irgendwie nicht begreifen.

Ein solches Spiel vergisst man nie, es war wie damals 2012, als wir auch im Halbfinale zu Hause scheiterten, allerdings gegen Bayern im Elfmeterschießen. Aber in diesem Spiel ging es gegen Eintracht Frankfurt, nicht gegen die „Über-Bayern“. Wir hätten dieses große Losglück, das uns ja auch noch ein Heimspiel präsentierte, unbedingt nutzen müssen! Eine solche große Chance darf man sich einfach nicht entgehen lassen!

Natürlich, das Personal spielte schon eine große Rolle. Mit den Jungs, die uns zur Verfügung standen, hatten wir einfach nicht die Mittel, um diesen doch limitierten Gegner letztendlich zu bezwingen. Wir rannten ab der zweiten Halbzeit nur noch an, konnten die nur noch hinten drin stehenden Hessen aber nicht oft in Verlegenheit bringen. Eben hier fehlten unsere „Feindenker“, unsere Spiellenker und Individualisten.

In der ersten Halbzeit der regulären Spielzeit war es ja einfach nur ein grausliger Auftritt unseres Teams. Wir hätten schon nach 2 Minuten 1:0 oder 2:0 zurückliegen können. Und alle Fans im ausverkauften Borussiapark sahen sich nur ungläubig an. Aber diese Situationen waren nicht die Wachmacher, nein, die komplette 1. Hälfte liefen wir nur im Dunkeln. Das war wirklich schlimm, zuzugucken. Doch in der Nachspielzeit dieses ersten Durchgangs gelang uns dann doch der 1:1- Ausgleich, aber keiner wusste, warum.

Und dann pfiff der nervende Schiri die zweite Hälfte an, und Frankfurt vergrub sich sofort um den eigenen Strafraum. Man konnte wirklich den Eindruck, als hätte sich die Eintracht nach der Halbzeit  strikt das Ziel gesetzt, irgendwie ins Elfer-Schießen zu kommen. Von den Hessen kam nun gar nix mehr, aber wir konnten diese Überlegenheit überhaupt nicht nutzen und konnten so gut wie nie richtig gefährlich werden.

Und während diesem einseitigen Spiel zeigte sich dann so richtig, dass wir mit dem Personal, das da für uns auf dem Rasen rumlief, eine solch tief stehende Mannschaft einfach nicht weghauen konnten. Über Hahn haben wir ja schon oft geredet, und es ist einfach so, dass er fußballerisch einfach zu schlecht ist. Er hat in diesem Spiel wirklich alles gegeben, er hat sich reingeworfen, er hat geackert, er ist in die Zweikämpfe gegangen. Aber er kann sich im Eins gegen Eins so gut wie nie durchsetzen, und wenn es ans spielerische geht, dann ist es ganz vorbei. Er ist für das Niveau, wo wir hinwollen, nicht geeignet. Er hat ja schon durchaus auch gute Spiele gemacht und auch schon wichtige Tore für uns geschossen. Zeitweilig war er ja sogar schon für die Nationalmannschaft ein Thema. Aber irgendwie wirkt es so, als hätte er auch einiges von seiner Schnelligkeit verloren, was ja neben seiner körperlichen Robustheit sein größtes Plus war. Aber z.Zt. kann er wirklich fast gar nix abrufen. Mag sein, dass ich falsch liege, aber ich sehe das zumindest so.

Der andere offensive Spieler, der im Moment auch wegen der vielen Verletzten fast zum Stammspieler geworden ist, ist Jonas Hofmann. Aber dieser Spieler geht mir noch mehr auf den Geist, Hofmann macht mich wahnsinnig. Er hat gestern das Tor geschossen, o.k., und er ist auch durchaus wieder sehr viel im gestrigen Spiel gelaufen. Aber wenn er so fahrig und überheblich darum stolziert, wie z.B. in der 1 Halbzeit, dann kann ich nicht immer verstehen, warum Hecking anscheinend doch viel von ihm hält. In der zweiten Halbzeit war auch er aber stärker und er hatte zumindest temporär mal eine etwas andere Körpersprache. Aber nach den anderthalb Jahren, die er jetzt bei uns ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass er höchstens mal als Ergänzungsspieler in unser Team kommen sollte! Er ist auf jeden Fall kein Ersatz für die derzeit fehlenden Spieler!

Und da ist noch Mo Dahoud, das größte Sorgenkind. Man sieht ihm richtig an, dass er mal wieder einen Riesen-Rucksack mit sich rumschleppt. Ob es die Pfiffe gegen ihn allein waren, die ihn völlig aus dem Rhythmus gebracht haben, weiß ich nicht. Jedenfalls spielt er wieder total ohne Selbstvertrauen, seine Pässe kommen nicht, und die genialen Ideen sind ihm scheinbar auch ausgegangen. Er produziert wahnsinnig viele Ballverluste, und er spielt total gehemmt. Aber seine spielerische Klasse bräuchte unser Team ganz dringend, vor allem, wenn Spieler wie Raffa, Hazard oder auch Christoph Kramer nicht zur Verfügung stehen.

Der einzige, der sich gestern im Eins gegen Eins mal durchsetzen konnte, und der auch mal Ideen hatte, das war Ibo Traoré. Aber er hatte ja bis vor kurzem viele Monate lang überhaupt nicht gespielt, und da kann natürlich noch nicht alles klappen. Und er ist halt auch körperlich noch nicht so weit, über ein ganzes Spiel seine Impulse setzen zu können. Man konnte an ihm deutlich sehen, wie  ihm gegen Spielende immer mehr die Kräfte und die Puste ausgingen. Aber das ist in seinem Falle eben nur allzu verständlich!

Aber diese Spieler, die ich jetzt mal rausgestellt habe, zeigen stellvertretend nur unser spielerisches Problem. Die einen gehören einfach nicht unter die ersten 11, die anderen sind verletzt, und nochmal andere sind nach langen Verletzungen noch nicht so weit oder sind in einem schöpferischen Tief. Die, die unsere Probleme auf diesem Gebiet doch größtenteils beheben könnten, stehen aus Verletzungsgründen nicht zur Verfügung. Also müssen eben andere Spieler ran, die aber leider bei weitem nicht das derzeit fehlende spielerische Potenzial ausgleichen können!

Und so lief dann die zweite Hälfte sowie die gesamte Verlängerung immer nach demselben Muster ab, wir griffen an, liefen uns fest, und Frankfurt haute nur den Ball aus der Gefahrenzone. Das Spiel endete dementsprechend 1:1, und viele von uns hatten größte Bedenken vor dem anstehenden Elfer-Schießen. Denn jeder kennt unsere Probleme, wir haben weder viele sichere Elfer-Schützen, noch haben wir einen „Elfer-Killer“ im Kasten! Yann Sommer ist ja ein richtig guter Torhüter, aber für seine vielen gehaltenen Elfer hat er sich seinen guten Ruf bei uns bestimmt nicht erarbeitet!

Und dann ging dieses Drama dann also los, und ich konnte und mochte kaum hinsehen. Es war Wahnsinn, welche Spannung über unserem Stadion lag! Und ich für meinen Teil bin wohl wirklich bald zu alt für ein solch nervenaufreibendes Spektakel! Jedenfalls hab ich bei jedem Schuss gebibbert und gehofft, und gezweifelt und gelitten. Jubeln konnte ich dazwischen nie, weil ich immer wieder dachte, dass dir gleich der Jubel im Hals stecken bleiben könnte…

Na ja, das Ende ist bekannt. Der junge Sow, der wegen der vielen Ausfälle in den Kader gerutscht war und kurz vor Schluss erst eingewechselt worden war, scheiterte als unser letzter Schütze an dem gegnerischen Torwart. Die Gäste jubelten, und wir wollten uns am liebsten irgendwo begraben! Es war dramatisch schlimm! Aber wir hatten es einfach versäumt, uns während der 2. Halbzeit und der Verlängerung richtige Torchancen zu erarbeiten und Torgefahr hervorzurufen. Und so ließen wir es zu, dass die Eintracht mit ganz einfachen Mitteln letztendlich ihre Ziele erreichen konnte.

Nun dürfen wir nicht in Tränen versinken, sondern nun muss unser Team noch einmal richtig Gas geben. Wir müssen zumindest versuchen, die restlichen Spiele in der BULI zu gewinnen. Denn ansonsten dürfte es mit der EL nix mehr werden.      

In diesem Sinne, auf den geilsten Club der Welt, und auf unseren Fanclub!

Hubi                 

Anmerkung: diese Zeilen stellen meine persönliche Meinung dar, nicht die des Fanclubs Rodener Fohlen  1995! Ich beschreibe die aktuelle Lage unserer Borussia mit meinen Worten, und will Situationen oder Zustände und Spiele aus einer etwas anderen Sicht bewerten. Dass es mit Sicherheit auch andere Meinungen gibt und ich mich auch angreifbar mache, ist mir bewusst! Kritik lasse ich mir dennoch gerne gefallen, sie sollte allerdings niemals den Fanclub betreffen, wenn es um meine Meinungsäußerung geht!