Hach, was war das schön!!!!!!!!! In einem sensationellen Spiel hat unsere Borussia bei unserem Lokalrivalen Leverkusen 3:2 gewonnen und damit seit gefühlten Jahren den 1. Auswärtssieg erzielt. Und das nach einem 0:2 Pausenrückstand! Nach dem Spiel war es einfach ein supergeiler Auswärtssieg, der uns viel Selbstvertrauen bringen wird und für uns eine Trendwende bringen könnte!

Der gestrige Samstag begann mit einer „offenen Vorstandssitzung“ unseres Fanclubs. Wir trafen uns schon kurz vor 16 Uhr und es waren so ca. 30 Personen anwesend. Und im Nachhinein muss man sagen, dass es eine sehr gute und gelungene Sitzung war, es wurde Kritik geübt, es wurde gelobt, es war ein sehr positiver Verlauf, und ich denke und hoffe, das Ergebnis dieser Sitzung wird den Fanclub ein gutes Stück weiterbringen!

Nach diesem positiven Ablauf setzte sich in mir die Hoffnung fest, dass doch dann unser Spiel bei den Pillendrehern vielleicht auch positiv verlaufen könnte. Aber natürlich wusste ich auch um die Schwere dieses Spiels, und ich liebäugelte mit 1 Punkt. Dass ich mich da ganz schön täuschen würde, wusste ich ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht….. Jedenfalls war die Grundstimmung bei den meisten anderen Mitgliedern eher negativ, einige stritten sich gar nur über die Höhe unserer Schlappe, die wir heute kassieren würden! Aber auch die sollten mit ihrer Meinung ganz schön daneben liegen!

Es wurde dann noch über dies und das diskutiert, es wurde dann irgendwann 18.30 Uhr, und das Spiel begann. Sagen wir mal, es sollte beginnen, aber ein paar Chaoten in Schwarz und Rot wollten dieses Spiel wohl nutzen, um zu demonstrieren, dass dieser Plastikclub doch tatsächlich ein paar Fans hat! Jedenfalls wurden aus dieser Gruppe viele Pyros gezündet, und der Spielbeginn verzögerte sich etwas. Aber dann war der Spuk ruckzuck vorbei, und das Spiel begann dann wirklich.

Der Ball war kaum gespielt, da unterlief unserem Abwehrhühnen Vestergaard schon der erste Bock, aber wir konnten glücklicherweise den frühen Rückstand verhindern. Da war uns schon mal gleich das Herz in die Bux gerutscht, und wir dachten uns, wenn das da so weitergeht…..

Aber kurz danach fanden wir auch in die Partie, die Betriebsmannschaft versuchte, uns ihr Spiel aufzudrücken, aber wir standen gut und begannen, eigene gute Angriffe zu fahren. Und die wurden so nach und nach immer gefährlicher, während wir hinten kaum etwas zuließen. Leverkusen konnte sich überhaupt nicht gegen unsere Defensive durchsetzen, Sommer hätte in der ersten halben Stunde durchaus einen Kaffee trinken gehen können, trotzdem hätten wir kein Tor kassiert!

Doch dann kam die 31. Spielminute, die ungeliebten Gastgeber bekamen eine Ecke. Eigentlich kein Grund, sich groß Sorgen zu machen, aber bei uns haben solche eigentlich einfachen Standards schon oft zu gegnerischen Toren geführt. Und so kam es auch leider jetzt, Vestergaard landete den nächsten Bock und ließ sich von seinem Gegenspieler ganz billig abkochen. Und so hatte der Leverkusener überhaupt keine Mühe, den Kopfball in unser Tor zu drücken. Erneut wurden wir für eine Unachtsamkeit sofort bestraft!

Und unser Ärger war noch gar nicht verraucht, das hieß es auch schon 0:2! Es war erneut zu einer Ecke gekommen, dieser äußerst unsympathische Chananoweißderdeubel schoss wieder den Eckball, und dieser einstudierte Ablauf führte zum 2. Gegentor. Bei dieser Situation konnte man allerdings niemandem aus unserer Mannschaft einen echten Vorwurf machen, dieses Gegentor war kaum zu verteidigen.

Aber es war wieder so ärgerlich, unser Gegner hatte eigentlich überhaupt keine rausgespielte Torchance, wir waren in der ersten halben Stunde die bessere Mannschaft mit erheblich mehr Torgefahr, und dennoch lagen wir nach 35 Minuten 0:2 hinten! Das konnte doch nicht wahr sein!          

Wir waren dann in der Phase bis zur Pause ziemlich von der Rolle, diese beiden Gegentore hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Aber wer will das unserer Truppe auch verdenken? Wir hatten in der näheren Vergangenheit viel zu viele Rückschläge hinnehmen müssen, und dass dann ein solcher Spielverlauf die Mannschaft etwas aus der Bahn wirft, ist nur allzu verständlich! Aber zum Glück mussten wir bis zum Pausenpfiff keinen weiteren Treffer mehr hinnehmen. Ein 0:3 wäre wohl auch die Entscheidung gewesen, aber es war ja zu unserem Glück beim 0:2 geblieben.

In der Pause mussten wir uns alle erst mal sammeln, und mein leichter Optimismus zu Beginn des Spiels war bei diesem Spielstand natürlich nicht gerade gewachsen. Und dennoch unterhielten wir uns darüber, wann unsere Borussia zum letzten Mal einen solchen Spielstand noch in einen Sieg umgedreht hatte. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass dies wohl 2012 gewesen sein muss, als Juan Arango fast im Alleingang für uns den Sieg in Hannover rausgeschossen hatte! Vielleicht könnte uns ja mal wieder so ein Ding gelingen…..

Die zweite Hälfte begann, und unser Team wackelte zunächst noch ein bisschen. Doch dann kam die 52. Spielminute, Lars Stindl wurschtelte, grapschte, klammerte (wie sein Gegenspieler) am gegnerischen Strafraum, er setzte sich gegen ihn durch und behauptete den Ball. Die Kugel sprang auf, und Stindl haute den Ball über den Bayer-Keeper hinweg in die lange Ecke. Tor, wir hatten tatsächlich ein Auswärtstor geschossen, und waren wieder voll im Spiel!

Nun ging die Post richtig ab, die Mannschaft zeigte nach diesem Erfolgserlebnis endlich wieder eine breite Brust und gab Vollgas. Und nur 6 Minuten nach dem Anschlusstreffer bekam Oscar Wendt auf dem linken Flügel den Ball, er lief noch ein, zwei Meter und flankte in die Mitte, wo Lars Stindl völlig blank stand. Und der hatte überhaupt keine Mühe, das Leder zum 2:2 über die Linie zu drücken. Tor, Tor, Tor für die Borussia! Im Clubraum war die Hölle los, wir hatten tatsächlich aus einem 0:2 ein 2:2 gemacht, und das in einem Auswärtsspiel! Es war ein Supergefühl und tat einfach nur gut! Nun starrten wir gebannt auf unsere Großleinwand und hofften einfach nur, dass wir dieses Spiel bitte nicht doch noch irgendwie verlieren würden….

Wir spielten weiter nach vorne, die Mannschaft hatte eindeutig Blut geleckt. Unser Clubraum hatte mittlerweile Nordkurven-niveau, und fast jede gelungene Aktion wurde nun beklatscht oder besungen… Es machte richtig Spaß, unseren Jungs zuzugucken, und die hatten die Pillendreher weiter voll im Griff!

Und es kam die 72. Spielminute, Christoph Kramer zeigte ein ähnliches Durchsetzungsvermögen, wie Lars Stindl beim ersten Tor. Kramer war vor lauter Grapschen und Reinhauen an der Mittellinie an den Ball gekommen, er guckte und lupfte die Kugel zielgenau in den Lauf von Raffa. Der hatte nun seine beste Szene, er lief mit dem Ball los in den Strafraum von Leverkusen, ließ seinen Gegenspieler dort ganz locker stehen, und schob das Leder unter dem herausstürzenden Torhüter der Leverkusener durch, und der Ball landete im Netz. Es stand tatsächlich 2:3! Im Clubraum brachen nun alle Dämme, dieses Tor wurde mit Sicherheit mehr und bedeutend lauter gefeiert, als bei manch anderem Verein aus dem Süden Deutschlands die Deutsche Meisterschaft! Es war einfach unglaublich, wir hatten in der Tat das Spiel komplett gedreht, und wir führten nun 3:2! Hach, konnte das Spiel nicht schon aus sein?!?!

Es waren noch 20 Minuten zu spielen, und nun begann die Zitterei! Obwohl wir eigentlich überhaupt keinen Grund dazu hatten, denn unser Team spielte weiterhin konzentriert und ließ keine Torchance des Gegners zu! Wir standen richtig gut, Bayer hatte kaum ein Mittel gegen uns. Und so gelang es uns, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten! Aus, aus, das Spiel war aus! Jedem Gladbacher fiel augenblicklich ein riesiger Felsenstein vom Herzen, wir hatten endlich wieder einen Auswärtssieg in der Tasche! Und das in einer so wichtigen Situation, denn ein Niederlage hätte uns vollends in das Abstiegsgeschehen katapultiert! Aber es war uns ja ein sensationeller Sieg gelungen, und mit einem so wichtigen 3er kann man nun zum Glück endlich wieder etwas beruhigter schlafen gehen!

Und dieser Sieg war wohl auch für unseren neuen Trainer eminent wichtig, denn nun ist der erste Druck, der auch nach der nicht ganz überzeugenden Leistung letzte Woche in Darmstadt enorm zu spüren war, erst mal weg! Mit diesem Sieg im Rücken lässt es sich jetzt doch erst mal besser leben, und man kann etwas gelassener dem Heimspiel gegen Freiburg nächsten Samstag entgegen sehen. Es wäre natürlich sauwichtig, in diesem Spiel nachzuladen und diesen 4 Punkten, die wir in den beiden Auswärtsspielen eingefahren haben, einen Heimsieg hinterher zu setzen. Dann könnten wir mit Sicherheit viel gelöster und relaxter auf den Rest dieser doch so problematischen Saison blicken!                     

In diesem Sinne, auf den geilsten Club der Welt, und auf unseren Fanclub!

Hubi