Aktuelle Lage – Chancenlos – und dennoch 3 Punkte!

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Oh je, was haben wir da für ein Spiel gesehen?!?! Von diesem Spiel gegen Mainz sollte man sich wirklich nur das Ergebnis merken! Was da in den 93 Spielminuten ablief, war in der Tat kein fußballerischer Leckerbissen! Wenn man sich vor Augen führt, dass wir in der gesamten Spielzeit noch nicht eine einzige Torchance herausspielen konnten, sagt das alles über diese Partie aus! Aber am Ende zählen halt nur diese 3 Punkte und der Sieg, egal wie sie zustande gekommen sind, und ganz egal, ob der Schiri einen immens großen Anteil an diesem Ergebnis hatte, oder der Ball, oder was weiß ich!

Nach dem Debakel in Dortmund und dem ebenso schlechten Auftreten in Barcelona gab es überall nur eine einzige Meinung: wenn wir gegen Mainz verlieren, hat Schubert Feierabend! Es war auch vor dem Spiel irgendwie ganz anders wie sonst, obwohl wir, wie immer an den Spieltagen, im Fanhaus waren und uns dort auf das Spiel einstimmten. Am gestrigen Sonntag ging es aber nicht nur wie gewöhnlich um Biertrinken und Kumpels aus der Nordkurve treffen, gestern wurde so viel über unsere Situation diskutiert, wie ich es noch nie erlebt hatte! Egal, wen man traf, und egal, ob man wollte oder nicht, aber jeder und überall am Fanhaus wurde nur über Schubert und dessen Nachfolger geredet! Bei allen Meinungen war die Kernaussage gleich: die Tage von Schubert sind gezählt, und der Nachfolger stand bei den meisten auch schon fest, der nämlich wohl Dieter Hecking heißen würde! Viele wussten es auch schon „aus sicherer Quelle“, dass es so kommen würde!

Als ich mich dann mit Silke auf den Weg zum Stadion machte, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Ich hätte noch vor wenigen Monaten nie und nimmer gedacht, dass wir in nächster Zukunft wieder in eine solche Situation geraten könnten! Wir hatten uns seit Mai 2011 zu einer Spitzenmannschaft der Bundesliga entwickelt, wir hatten seitdem außer in 1 Jahr immer Europapokal gespielt, und sogar 2 mal Champions-League! Der Verein steht total gesund da, er hat finanzielle Rücklagen, wir haben ein tolles Team mit richtig guten Spielern, wie soll da ein so rasanter Absturz erfolgen? Wir hatten uns doch einen erheblichen Vorteil gegenüber vielen anderen Vereinen erarbeitet, und wir gehörten zu den „großen“ 6, die immer genannt wurden, wenn es um die Europapokalplätze ging! Wie sollen uns da andere Vereine wie Frankfurt, Berlin oder Kölle je wieder einholen können? Ich hielt das für relativ unwahrscheinlich!

Und nun hatten wir 13 Spieltage in der BULI gespielt, wir hatten schon 8 Spieltage nicht mehr gewonnen, wir waren nach den Ergebnissen vom Samstag nur noch 3 Punkte vom Relegationsplatz weg, und Hoffenheim, Frankfurt, Hertha und viele Vereine mehr lagen schon ganz, ganz weit und viele Punkte vor uns! Wie war so etwas möglich?

Ich verstand es eigentlich immer noch nicht, und ich war total nervös und aufgewühlt, und ich fürchtete, dass eine weitere Niederlage an diesem Sonntag gegen Mainz uns total in den Abstiegssog spülen würde! War es Stuttgart im letzten Jahr nicht ähnlich ergangen, und hatten die nicht auch bis zum Schluss geglaubt, dass ihre Mannschaft viel zu gut zum Absteigen wäre? Wir hatten dieses Szenario über viele Jahre lang, aber es ist ja nicht so, als hätte man dieses Nervenspiel geradezu vermisst! Für mich wie für alle Gladbacher gab es daher nur die Möglichkeit eines Sieges gegen Mainz, damit wir vor diesem ekelhaften Abstiegskampf verschont bleiben würden!

Als wir unseren Platz in der Nordkurve eingenommen hatten und der Schiri angepfiffen hatte, konnten wir feststellen, dass Schubert mal endlich wieder eine Viererkette aufgestellt hatte, und mit Elvedi, Vestergaard, Christensen und Jantschke waren dies Personen, die eigentlich in dieser Formation eine Dauerlösung sein könnten – oder müssten? Egal, heute spielte Schubert so, und das stimmte mich erst mal optimistisch!

Als das Spiel begann, war auch der gesamte Borussiapark erst mal auf Anfeuern gestimmt, Pfiffe oder sonstige Schmährufe gegen Schubert gab es keine, oder nur vereinzelt! Und alle guckten gebannt auf das Spielfeld, wo sich jedoch nichts, aber auch gar nichts, tat! Beide Mannschaften spielten total auf Sicherheit, und unser Team war auch noch zusätzlich total verunsichert! Das war richtig zu spüren, und zu sehen war es in jeder Ballpassage!

Wir kamen so gut wie überhaupt nicht an oder geschweige in den Strafraum der Mainzer, deren Defensive hatte überhaupt keine Mühe, unsere Angriffe abzuwehren. Da gab es keine Kombinationen, keine Dribblings, nichts, es war ein überaus langweiliges Ballgeschiebe! Wenn mal ein Hauch einer Torgefahr entstand, waren es die Mainzer, die mal so etwas Ähnliches wie Torgefahr kreieren konnten! Und nach etwa einer halben Stunde hatten wir dann zum ersten Mal an diesem Tag ein Riesenglück! Ein Ball kam in unseren Strafraum, ein Gemenge, und plötzlich hoben alle Mainzer Spieler, die sich in der Nähe befanden, den Arm! Und von der Nordkurve aus konnte man erahnen, dass eine Hand eines unserer Spieler am Ball war. Und wie ich in der Zusammenfassung dann abends im TV sehen konnte, war es ein klares Handspiel von Strobl! Es war ein klarer Elfmeter, aber Schiri Hartmann pfiff zu unserem Glück nicht!

Aber diese Situation änderte nix am Spielverlauf, weiterhin herrschte pure Langeweile und fußballerische Magerkost! Als der Schiri dann nach 45 Minuten zur Pause bat, gab es doch ziemlich laute Pfiffe von den Rängen, und bei den meisten nur Kopfschütteln über eine solche Leistung unserer Mannschaft!

Nach Wiederanpfiff ging es genau so weiter, es gab wirklich nix, über das man berichten könnte! Raffa, der einen extrem schlechten Tag erwischt hatte, hätte mal eine Situation, wo die Mainzer gepennt hatten und der letzte Spieler an der Mittellinie auch noch ausrutschte, ausnutzen können, aber leider blieb er an einem gegnerischen Spieler, der ihm nachgehechelt war, hängen. Und das war schon fast so etwas wie ein Höhepunkt in diesem Fußballspiel! So krampfte das Spiel vor sich hin, und es war keine Besserung in Sicht! Und so waren es nur noch gut 10 Minuten, als ein Eckball irgendwie zu Christensen kam, der hielt den Fuß rein und der Ball wurschtelte sich irgendwie über die Torlinie! Es war tatsächlich das 1:0 für uns, aus keiner Torchance hatten wir die Führung erzielt!

Nun hieß es nur noch, diese Führung über die Zeit zu retten und endlich mal wieder einen 3er einzufahren! Wir zitterten und fieberten mit unseren Spielern mit, Sommer sprang mal wieder unter einem Ball hindurch, die Szene konnte dann aber noch geklärt werden. Und dann war das Spiel fast rum, es waren nur noch wenige Minuten, als eine totale Konfusion in unserem Strafraum entstand. Keiner unserer Jungs schaffte es, die Kugel aus der Gefahrenzone zu jagen, immer wieder kam der Ball zurück in den Strafraum. Und plötzlich spielte sich alles in unserem Fünfer ab, und der Ball lag dann irgendwann im Netz! Wir wollten schon fast zu Boden sinken, als der Schiri die Jubeltraube der Mainzer mit einem Pfiff auflöste und Freistoß für uns gab! Warum, wussten wir alle nicht! Was ich dann wiederum abends am Fernseher sah, bestätigte meinen Eindruck im Stadion: es war ein reguläres Tor der Mainzer, und es hätte eigentlich der Ausgleich sein müssen!

Aber egal, der Schiri hatte ein Foul gesehen, und so stand es weiterhin 1:0 für uns! Welch ein Glück! Wir schafften es dann irgendwie, dieses Ergebnis über die Zeit zu retten, und nach dem Schlusspfiff fiel uns allen ein riesiger Stein vom Herzen!

Mit mehr Glück als Verstand hatten wir dieses Spiel gewonnen, und ob dieser Sieg die Situation von Schubert viel verbessert hat, wage ich mal zu bezweifeln! Er kann sich beim Fußballgott und beim Schiri bedanken, dass diese so wichtigen Punkte im Borussiapark geblieben sind! Vielleicht ist er ja jetzt endlich mal einsichtig und lässt die Viererkette mal so, wie sie am Sonntag war! Vielleicht erkennt ja doch noch, dass seine vielen „genialen“ Schachzüge meistens doch nicht so genial waren! Erkenntnis und Eingeständnis sind bekanntermaßen die ersten Schritte zur Besserung!

In Augsburg haben für uns die Trauben auch immer sehr hoch gehangen! Das wird wieder ein schweres Stück Arbeit! Aber der ärgste Druck ist durch den Sieg vom Sonntag jetzt erst mal weg. Vielleicht ist die Mannschaft ja jetzt wieder in der Lage, sich mehr auf das Fußballerische zu konzentrieren! Aber letztendlich ist das auch egal – was zählt, ist das Ergebnis! Und da sollte tunlichst keine Niederlage stehen, ein Unentschieden ist das Minimalziel für Samstag! Dann könnten wir wieder etwas beruhigter in das letzte Spiel dieses Jahr gegen Wolfsburg gehen!

Also Gladbach, auf geht’s, kämpfen und siegen!             

In diesem Sinne, auf den geilsten Club der Welt, und auf unseren Fanclub!

Hubi                 

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